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Tourismus im Gegenwind: Trumps neue Zollpolitik verändert das Reiseverhalten – und Europas Chancen steigen

  • Autorenbild: Zeev Rosenberg
    Zeev Rosenberg
  • 13. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit


KI Bild - Trumps Zollpolitik als Risiko für den Tourismus: Wie neue Handelsbarrieren das Reiseverhalten verändern
KI Bild - Trumps Zollpolitik als Risiko für den Tourismus: Wie neue Handelsbarrieren das Reiseverhalten verändern

Seit Beginn seiner zweiten Amtszeit fährt Donald Trump eine wirtschaftspolitische Linie, die in ihrer Konsequenz selbst frühere Kritiker überrascht. „America First“ ist keine Parole mehr, sondern ein Maßnahmenkatalog, der binnen weniger Wochen spürbare Spuren hinterlässt – nicht nur im Handel, sondern auch im globalen Reiseverkehr.


Neue Strafzölle auf Importe aus der EU, China und Mexiko sorgen für steigende Produktionskosten, bremsen Lieferketten aus und verteuern internationale Dienstleistungen. Das bekommt nun auch die Tourismusbranche mit voller Wucht zu spüren: Flugpreise steigen, Hotels werden teurer, Mietwagen und Freizeitangebote schlagen auf einmal deutlich stärker zu Buche.


Besonders betroffen: der transatlantische Reiseverkehr.

Was ursprünglich als wirtschaftlicher Eigenschutz gedacht war, trifft nun auch die Airlines. Die Boeing 787 Dreamliner etwa, eines der Rückgrate des internationalen Luftverkehrs, wird zu großen Teilen mit Zulieferteilen aus Europa und Asien gebaut. Die neuen Zölle verteuern die Produktion massiv – die Zusatzkosten landen schlussendlich beim Fluggast. Die möglichen Effekte auf das internationale Reisen und die Flugindustrie analysiert auch ein Beitrag von Peter J. Bates auf 4Hoteliers: „The Trump Impact: How Travel Will Change“.


Gleichzeitig verliert die USA als Reiseziel an Strahlkraft. Viele Touristen, insbesondere aus Europa, meiden die Vereinigten Staaten aktuell bewusst. Die Preise sind hoch, die politische Atmosphäre gilt als angespannt, die Einreisebedingungen als unberechenbar. Und für nicht wenige ist es auch eine Frage des persönlichen Standpunkts: Trump polarisiert – auch auf dem Buchungsportal.


In dieser Gemengelage verschieben sich touristische Ströme. Europa rückt in den Fokus. Ziele wie Griechenland, Portugal, Skandinavien oder Österreich gewinnen an Attraktivität – nicht nur wegen der Nähe, sondern auch wegen politischer Stabilität, kultureller Vielfalt und verlässlicher Infrastruktur. Gleichzeitig erlebt Asien ein bemerkenswertes Comeback: Besonders Japan punktet mit Sicherheit, Gastfreundschaft, Effizienz und einem kulturellen Reichtum, der Reisende aus aller Welt anzieht.


Nachhaltigkeit wird zum Argument, Planungssicherheit zum echten Vorteil. Und auch im Geschäftsreisebereich zeigt sich ein klarer Trend: Unternehmen verlagern Meetings, Messen und Konferenzen dorthin, wo politische Klarheit, einfache Einreisebedingungen und wirtschaftliche Berechenbarkeit gegeben sind. In der aktuellen Lage heißt das: Europa, Japan – aber seltener die USA.


Trumps Kurs hat aber nicht nur Auswirkungen auf die Nachfrageseite. Auch auf Angebotsseite wird es eng: Strengere Einwanderungsregeln führen zu spürbarem Personalmangel – vor allem in der Hotellerie und Gastronomie. Internationale Fachkräfte fehlen, Löhne steigen, die Servicequalität leidet. Das Resultat: höhere Preise – bei sinkender Kundenzufriedenheit.


Sollte Washington an diesem Kurs festhalten, sind Gegenmaßnahmen Europas nur eine Frage der Zeit. Visabeschränkungen, regulatorische Hürden oder wirtschaftliche Reaktionen würden den Tourismus zwischen den Kontinenten zusätzlich belasten – mit unklaren Folgen für den internationalen Austausch.


Doch in all dem liegt auch eine Chance: Europa kann sich neu positionieren. Als Reiseziel, als Wirtschaftsstandort und als Tourismusregion mit Haltung. Wer jetzt investiert – in Qualität, Gastfreundschaft, Nachhaltigkeit und digitale Exzellenz – wird langfristig profitieren.


Amerika mag aktuell lauter sein – aber leiser und klüger kann der stärkere Weg sein.



 
 
 

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