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Authentizität statt Maske – was Vertrauen wirklich braucht

  • Autorenbild: Zeev Rosenberg
    Zeev Rosenberg
  • 21. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit
KI Bild - Authentizität statt Maske – was Vertrauen wirklich braucht
KI Bild - Authentizität statt Maske – was Vertrauen wirklich braucht

Im Berufsleben und im Alltag begegnen uns immer wieder Persönlichkeiten, die durch Arroganz, Überheblichkeit oder Feigheit auffallen. Statt offener Kommunikation und konstruktiver Auseinandersetzung werden oft Masken getragen – Unehrlichkeit, Hinterhältigkeit oder schlicht das Fehlen von Mut, Dinge klar zu benennen.


Gleichzeitig wird nahezu überall und in jeder Abteilung – ob HR, Operative oder Verwaltung – über Werte wie Offenheit, Transparenz und Mitarbeiterorientierung gesprochen. Leitbilder werden formuliert, Wörter wie Werte, Offenheit und Harmonie werden plädiert, Werteplakate aufgehängt und Schulungen durchgeführt. Doch was bleibt, wenn die handelnden Personen diese Prinzipien nur predigen, aber nicht leben?


Führung – und Menschen generell – ohne Authentizität verlieren ihre Glaubwürdigkeit. Vorbilder, die es nicht schaffen, Direktheit und Ehrlichkeit als Kernkompetenzen zu verankern, sind keine Vorbilder, sondern bloße Funktionsträger. Mitarbeitende und Kollegen spüren sehr genau, ob Worte und Handeln übereinstimmen. Wo Diskrepanz herrscht, entstehen Misstrauen, Frustration und Distanz.


Führung braucht Werte. Ohne ein klares Wertefundament verkommen Begriffe wie Offenheit oder Transparenz zu leeren Phrasen. Werte geben Orientierung, schaffen Vertrauen und ermöglichen Konsistenz im Handeln. Wer Werte wie Ehrlichkeit, Loyalität und Achtsamkeit nicht lebt, sondern nur vorgibt, beraubt Führung ihrer Wirkungskraft. Gerade in Zeiten wachsender Unsicherheit sind Werte die stabile Basis, auf der glaubwürdige Führung aufbaut – unabhängig davon, ob man eine Abteilung leitet oder „nur“ im Team Verantwortung trägt.


Echte Führung braucht zudem Achtsamkeit. Wer achtsam führt, hört zu, reflektiert das eigene Handeln und stellt sicher, dass Worte und Taten übereinstimmen – und vor allem nicht hinter dem Rücken anderer gesprochen wird. Achtsamkeit schafft den Raum, ehrlich zu sein – ohne verletzend zu wirken, und direkt zu sein – ohne arrogant zu erscheinen. Gerade in einem Umfeld, in dem Masken und Unehrlichkeit oft überwiegen, ist Achtsamkeit das Gegengewicht, das Vertrauen ermöglicht und Zusammenarbeit fördert.


Ein praktisches Beispiel zeigt, wie Achtsamkeit im Alltag wirken kann: Im eigenen Betrieb wird regelmäßig bewusst nach der Stimmung im Team gefragt – ob etwas nicht stimmt, ob Nervosität spürbar ist oder ob Gesprächsbedarf besteht. Durch diese offenen Fragen wird sichtbar, wo Themen angesetzt werden müssen und wie Probleme schnell, vor allem direkt, geklärt werden können – immer im Sinne aller Beteiligten. Genau diese Form von gelebter Achtsamkeit macht den Unterschied zwischen Fassade und echter Führung.


Wenn wir über Demokratie, Fairness und Gleichberechtigung im Betrieb, in der Gesellschaft oder in Vereinen sprechen, dann muss all das auch gelebt werden. Anerkennung ist wichtig, aber sie bleibt oberflächlich ohne Ehrlichkeit. Wenn jedoch Egoismus überhand gewinnt – verbunden mit Unwissen oder dem bloßen Drang nach Macht oder Aufmerksamkeit – und dabei aus dem Blick gerät, worum es eigentlich geht, dann ist es nichts anderes als Selbstprofilierung. Das hilft weder der Sache noch der Gesellschaft.


Am Ende gilt eines: jeden Morgen in den Spiegel schauen zu können. Ehrlich und direkt zu bleiben, sich selbst treu zu sein, den Fokus nicht zu verlieren und zugleich fair und offen zu handeln – das ist die Grundlage für Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Nicht egoistisch zu handeln, nur weil man glaubt, es besser zu können, ist entscheidend. In diesem Zusammenhang lohnt ein Blick in das kleine, aber sehr treffende Buch „Das Peter-Prinzip“, das zeigt, wie schnell Selbstüberschätzung und falsches Handeln die eigene Wirkung schwächen können.


Die entscheidende Frage lautet daher: Welche Wirkung soll Führung entfalten – Vertrauen oder Angst, Nähe oder Distanz, Echtheit oder Fassade? Letztlich hängt die Antwort nicht an schönen Worten, sondern am Mut, konsequent, ehrlich, werteorientiert und achtsam zu sein.


Fazit:Führung zeigt sich nicht in Schlagworten oder Rollenbildern, sondern in Haltung und Handeln. Nur wer Werte lebt, achtsam zuhört und ehrlich bleibt, kann Vertrauen schaffen und ein echtes Vorbild sein. Alles andere bleibt Fassade.

 
 
 

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