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Wo Weltoffenheit Alltag ist, hat die AfD keinen Platz

  • Autorenbild: Zeev Rosenberg
    Zeev Rosenberg
  • 30. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit
Bild: KI - Wo Weltoffenheit Alltag ist, hat die AfD keinen Platz
Bild: KI - Wo Weltoffenheit Alltag ist, hat die AfD keinen Platz

Der Verband der Familienunternehmer hat mit der Einladung von AfD-Vertretern eine Grenze überschritten, die in dieser politischen Lage niemals hätte berührt werden dürfen.Diese Öffnung wird als Dialog verkauft, ist aber in Wahrheit eine Normalisierung einer Partei, deren Ideologie im Kern demokratie- und menschenfeindlich ist. Die AfD ist keine bürgerliche Kraft, keine Alternative, kein konservativer Korrekturfaktor. Sie ist eine rechtsradikale Bewegung, deren Spitzenfunktionäre Minderheiten angreifen, Religionsfreiheit verachten, queere Menschen bedrohen und das Vertrauen in demokratische Institutionen systematisch zerstören. Wer solchen Kräften eine Bühne bietet, trägt Verantwortung für deren gesellschaftliche Aufwertung.


Caroline von Kretschmann hat diese Gefahr präzise erkannt. Ihre klare Absage an jede Form der Zusammenarbeit mit AfD-Funktionären schützt nicht nur die Glaubwürdigkeit des Verbandes, sondern steht für eine Haltung, die Hotellerie und Gastronomie seit Jahrzehnten prägt: Respekt, Weltoffenheit und die Überzeugung, dass Vielfalt kein Störfaktor, sondern ein Erfolgsfaktor ist.Quelle: Hospitality-Branche im Streit über AfD-Umgang

Quelle: Hotelvor9


Umso irritierender wirkt der Versuch von Europa-Park-Gründer Roland Mack, die AfD-Öffnung zu rechtfertigen. Mack verweist auf Wahlergebnisse und konstruiert daraus ein angebliches Gebot der Gesprächsbereitschaft. Doch diese Argumentation ignoriert vollständig die Realität seiner eigenen Branche. Der Europa-Park, seine Hotels und seine Gastronomie existieren nur, weil Menschen aus verschiedensten Ländern, Religionen, Kulturen und Identitäten gemeinsam arbeiten – und weil Gäste aus genau dieser weltweiten Vielfalt täglich zu Besuch sind. Die AfD hat genau diese Menschen zur Zielscheibe ihrer Hetze gemacht. Der Versuch, die Parteiführung „entzaubern“ zu wollen, ist politisch naiv und historisch blind. Radikale suchen keine Debatte, sondern Bühne, Bestätigung und Machterweiterung.Quelle: Diskussion um Mack und Öffnung Quelle: Tageskarte


Wir, die Hotellerie und Gastronomie, können nicht mit Politikern sprechen, die die Verbrechen des Nationalsozialismus als „Vogelschiss“ der Geschichte verharmlosen. Diese Branche lebt täglich durch Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Gäste aus aller Welt. Jede Küche, jede Rezeption und jedes Housekeeping ist ein lebendiges Abbild internationaler Zusammenarbeit. Wer diese Vielfalt relativiert, verhöhnt oder delegitimiert, stellt sich gegen die Grundwerte, auf denen jedes Hotel und jedes Restaurant basiert.


Unternehmen wie Rossmann und Vorwerk haben längst reagiert und den Verband verlassen. DM ist bereits Monate zuvor ausgetreten und hat sich klar von der Öffnung gegenüber extremistischen Kräften distanziert. Diese Entscheidungen zeigen, dass wirtschaftliche Verantwortung und demokratische Haltung untrennbar miteinander verbunden sind.

Quellen: Tageskarte


Ein entscheidender Punkt fehlt häufig in der öffentlichen Debatte: Der Dialog mit Menschen, die AfD wählen, ist notwendig, weil Demokratie Zuhören verlangt. Doch dieser Dialog gehört in Bürgerforen, an Stammtische, in Gemeindesäle – nicht auf Bühnen, auf denen rechtsradikale Funktionäre Legitimation suchen. Die Unterscheidung ist zentral und eindeutig: Mit Bürgerinnen und Bürgern reden, um zu verstehen. Mit Extremisten nicht reden, um Demokratie zu schützen.


Hotellerie und Gastronomie gehören zu den vielfältigsten Branchen Deutschlands. Jede Küche, jedes Housekeeping, jede Rezeption beweist täglich, dass Menschen aus unterschiedlichsten Kulturkreisen gemeinsam arbeiten können und wollen. Ohne internationale Teams gäbe es keinen Service, keine Zimmer, keine Gastronomie. Die AfD bekämpft genau diese Realität. Eine Annäherung an eine Partei, die Vielfalt zur Bedrohung erklärt, ist nicht nur politisch falsch, sondern ein Angriff auf die wirtschaftliche Existenzgrundlage der gesamten Branche.


Diese Branche lässt sich nicht von Rechtsradikalen instrumentalisieren. Hotellerie und Gastronomie bleiben bunt, weltoffen und respektvoll, weil ihre Stärke in der Vielfalt liegt. Jede Zusammenarbeit mit der AfD widerspricht dem Wesen dieser Branche und beschädigt das Fundament, auf dem sie steht. Unsere Häuser sind Orte, an denen Menschen aller Herkunft, Religion und Identität willkommen sind – und genau deshalb darf es keine Nähe zu einer Partei geben, die Spaltung, Ausgrenzung und Hetze zum politischen Prinzip erhebt. Wer das nicht verstanden hat, hat den Kern dieses Gewerbes verfehlt.


Jeder Form von Extremismus – ob von rechts oder von links – hat der Welt nie Stabilität, Wohlstand oder Freiheit gebracht. Faschismus und radikaler Sozialismus haben Staaten geschwächt, Gesellschaften gespalten und Menschen ins Leid gestürzt. Keine dieser Ideologien hat je eine liberale, offene oder gedeihende Einheit geschaffen. Sie haben Zerstörung hinterlassen, wirtschaftliche Verwüstungen verursacht und Millionen Menschen ihre Würde, ihre Sicherheit und oft ihr Leben genommen. Eine Demokratie, die solche Kräfte normalisiert, gefährdet nicht nur ihre Gegenwart, sondern auch ihre Zukunft.


Deshalb gilt es, konsequent alles daran zu setzen, die liberalen und demokratischen Werte dieses Landes zu bewahren. Jeder Extremismus – ob von links oder von rechts – schürt weiteren Hass, verstärkt Hetze und gefährdet die freiheitliche Ordnung, auf die Deutschland angewiesen ist. Eine stabile, offene und liberale Demokratie ist die Voraussetzung für gesellschaftlichen Frieden, wirtschaftliche Stärke und für eine Hospitality-Branche, die nur in Freiheit und Vielfalt gedeihen kann.


Hotellerie und Gastronomie stehen für Weltoffenheit oder sie stehen für gar nichts. Diese Branche lebt von Begegnung, Vertrauen und gegenseitigem Respekt. Rechte Ideologien haben in diesem Umfeld keinen Platz. Wer ihnen dennoch Raum bietet, gefährdet nicht nur politische Stabilität, sondern die Menschen, die dieses Gewerbe tragen – und damit die Zukunft der gesamten Branche.

 
 
 

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